6. Oktober Andere werden in nächster Zeit den goldenen Oktober genießen, während wir beide ins Land der goldenen Pagoden reisen.
Obwohl wir ganze sieben Monate ausgeharrt haben bis zum heutigen Tag, an dem wir unsere große Reise antreten, liegen unsere Nerven blank. Ob es an den letzten Reisevorbereitungen liegt, oder eher daran, mit der Angst und der Ungewissheit zu leben, doch etwas vergessen zu haben!. Die Freude ist riesig, denn unsere Erwartungen sind spannend, abenteuerreich und garantiert einzigartig. Alle Vorbereitungen sind gemacht und hoffentlich gut genug durchdacht, die Haare beider Köpfe auf 2mm gekürzt…….. - Mike behauptet sogar, jedes einzelne Haar auf seinem Kopf spüren zu können -……….es kann losgehen!
Wir starten dieses Mal von Stuttgart. Glücklicherweise dauert die erste Flugstrecke nur 2 einhalb Stunden, die Turbulenzen auf diesem Flug sind „würgevoll“. Wir kommen in Istanbul an und es bleibt nur wenig Zeit, bis es weiter geht. Schade eigentlich, denn Istanbul hat einen sehr schönen Flughafen. Ich denke, dass wir jetzt die schlimmste Flugstrecke vor uns haben. Beste Voraussetzungen sind bereits erfüllt – quäkende Kinder vor und hinter uns und eingepfercht im Mittelgang, attackiert von einer kühlen Brise der Lüftung. Als Entschädigung erlauben wir uns später Kissen und Decken der Turkish Airlines mitzunehmen! Wir haben 23.23 Uhr und 19° Celsius Außentemperatur, 8 Stunden 55 Minuten und 7485 km bis Bangkok. Beim nächsten Blick auf die Uhr sind es nur noch 2 einhalb Stunden bis zum Ziel, das lange Dösen mit türkischer Musik im Ohr tat wirklich gut. Auf der Karte, die sich immer wieder am Bildschirm einblendet, bemerken wir, dass wir bereits über unser eigentliches Ziel „ Yangon“ fliegen. Unglücklicherweise kann man nur von Bangkok aus nach Yangon gelangen, Direktflüge sind leider noch nicht möglich. Der Flughafen in Bangkok ist immer wieder der gleiche Horror, wenn man schreckliche Wartezeiten am Immigrations-Schalter zu bewältigen hat. Die Sicherheitskontrollen haben sich auch hier deutlich verschärft.
Bangkok vermittelt uns ein bisschen Heimatgefühl, denn die ersten Eindrücke sind uns schon aus vergangenen Urlauben vertraut. Wir sind tatsächlich schon 18 Stunden lang unterwegs, und es geht weiter nach Yangon mit der Thai Air. Ein nur noch fünfzig minütiger Flug trennt uns vom ersten Übernachtungsziel. Am Airport von Yangon fallen wir in ein Zeitalter zurück, das wir auf ungefähr 1950 schätzen, hier ist so vieles anders. Ein alter Klapperbus gibt sein bestes, um uns vom Rollfeld weg, und zum Eingang des Flughafens zu bringen. Der Immigrations-Schalter ist dasselbe Problem wie in Bangkok, zu viele Menschen und zu wenige Schalter – es herrscht das reinste Chaos! Mit viel Geduld und guter Laune tun wir unser bestes, um die Wartezeit auch hier zu überstehen. Danach noch heil durch das Gewühle von Taxifahrern hindurch, die, so wie sie alle behaupten, nur „ best price“ haben! Der letzte Taxifahrer gefällt uns am besten mit seinen Überredungskünsten und so ist er derjenige, der uns zum „ Summit Parkview Hotel „ bringt. 5 $ kostet uns der Kurztrip, doch dafür werden wir mit einem Willkommensdrink in der Lobby des Hotels herzlich begrüßt. Das gebuchte Zimmer ist ganz ok, obwohl die Zimmertemperatur einem Kühlschrank gleicht. Für heute müssen wir nur noch unsere wenigen Euros in Millionen von Kyat wechseln,
bis wir endlich ins Bett fallen können. Die Sule Pagode ist der Geldtauschplatz schlechthin, die Wechselkurse dort wohl die besten, die man bekommen kann. Wir tauschen nicht nur Geld, sondern buchen nebenbei noch eine 20-tägige Rundreise durch Burma, in der Hoffnung, dem richtigen Guide unser Vertrauen geschenkt zu haben. Unser Guide „Salim“ spricht ganz gut englisch und wir verabreden uns für
8. Oktober Nach einem schnellen Frühstück brechen wir auf zum International Airport Yangons.
Wieder müssen wir eine Zeitreise machen, um die Welt hier zu verstehen. Der Check-in Schalter, besetzt von zwei Myanmesen, die das Zettelchaos hervorragend beherrschen.
Während ich bemüht bin, einzuchecken, hievt Mike unsere Rucksäcke auf eine Viehwaage, die hier als Gepäckwaage ihre Funktion hat.
Der Pendel schlägt aus auf 39 Kilogramm, ein lauter Schrei vom Flughafenbediensteten hallt durch die ganze Halle und informiert den Check-in Schalter darüber……spätestens jetzt, weiß jeder von unserem Gepäck! Wir erhalten die Klebemarke fürs erfolgreiche Einchecken und ich weiß nicht wie schnell ich eigentlich schreiben sollte, um keinen meiner letzten 100 Eindrücke von den letzten Minuten hier zu vergessen! Die Welt hier ist so anders….. Ins nächste Staunen versetzen uns die Flugzeuge, die wie Busse aneinander gereiht auf dem Rollfeld direkt vor unserer Nase stehen, obwohl wir eigentlich noch in der Wartehalle des Flughafengebäudes sitzen. Das Rollfeld ist von der Wartehalle also nur durch eine dünne Glasscheibe getrennt. Das Gepäck wird mit der Sackkarre zum jeweiligen Container der Airbusse gebracht, die farblich den Zielorten zugeteilt sind, Gelb für Heho, Grün für Mandalay, Blau für…….
Eigentlich könnte in diesem Moment nichts spannender mehr sein, oder!!!??? Wir schreiben das Jahr 19 hundert irgendwas und sind einfach nur sprachlos. In wenigen Minuten werden wir Yangon verlassen und nach Heho weiter fliegen.
Zum ersten Mal auf unserer Reise kommen wir wirklich zur Ruhe und fangen an, unseren Urlaub wahr zu nehmen. Für den Wohlfühlfaktor sorgen ein wunderschönes Ambiente auf dem See, unser gemütlicher Bungalow, die kleine Terrasse mit
9. Oktober 8 Uhr, Zeit um frühstücken zu gehen. Charly, der Kellner vom Restaurant, hat uns liebevoll einen Tisch auf der Terrasse gedeckt. Es gibt Rührei, frische Melone, Toast mit Marmelade, myanmesischen Kaffee und selbst gemachten Bananensaft. Während unseres Frühstücks erzählt Charly von der Umgebung, seiner Familie und dem Leben hier. Nur 15 $ ist sein Monatsgehalt hoch, wovon er seine Frau und seine drei Kinder ernährt. Wir brechen auf nach Nyaung Shwe und erkunden ein bisschen die Umgebung. Vom Besucherstrom des Mingalamarktes erfasst, lassen wir uns von Stand zu Stand drücken, an denen sämtliche Leckereien und Klamotten aller Art angeboten werden. Der Mingalamarkt gleicht einer Kirmes, denn nicht nur Essen- und Klamottenstände bescheren den Markt, sondern auch Fahrgeschäfte, die den Kleinen jede Menge
An den Straßenrändern wird gekocht, sich gewaschen, das Geschirr gespült und die tägliche Arbeit verrichtet.
Auch Pilger, die am Rande der Straßen ihre Zelte aufgebaut haben, nehmen am stattfindenden Festival teil. Rund um den Inle See feiert man das Ende der Regenzeit. Während dieser Zeit fährt eine reichlich geschmückte goldene Barke von Dorf zu Dorf, begleitet von ebenso festlich geschmückten Anhängerbooten, die von den bekannten Einbeinruderern angetrieben werden.
Wir laufen weiter durch Nyaung Shwe, bis wir ein kleines Restaurant finden, das durstig sein hat endlich ein Ende. Einheimische, die hier vorbeikommen, beobachten uns neugierig. Ja zum Teil so auffällig und intensiv, dass sie alles um sich herum vergessen, dabei stolpern oder ihren Fahrradlenker ziellos umher lenken.
Ein seltsames Gefühl für uns von Blicken so fixiert zu werden, doch verständlich, denn die Bergvölker, die nur zum Feiern in die Stadt gekommen sind, bekommen Touristen nur selten zu Gesicht. Wir haben bald 16 Uhr und stecken voller Erwartungen, denn wir treffen ja unseren Guide „Salim“. Er wird uns die nächsten 19 Tage durch Burma begleiten und uns mit seinem Wissen und seiner Erfahrung zur Seite stehen.
10. Oktober Für heute ist ein Trip nach Taunggyi geplant, der durch das kleine Dörfchen Indei führt. Das Dorf zieht sich über einen Kilometer und hat nur sehr wenige Einwohner. Der rote Sand von den Straßen hinterlässt seine Spuren am Auto. Bis Taunggyi sind es 41 Kilometer, die wir mehr auf Buckelpisten als auf Straßen zurücklegen. Salim nimmt es gelassen, ganz im gegensatz zu seinem Auto, für das ist das ein Härtetest. Taunggyi, auch großer Berg genannt, erinnert uns ein bisschen an Hat Yai in Thailand, die Stadtbilder sind sehr ähnlich. Wir schlendern alle Gassen des großen Marktes durch und bekommen Dinge zu sehen, die unvorstellbar bei uns zu Hause wären.
Getrockneter Fisch aller Arten, lebendige Aale und Schildkröten, Metzgerfleisch, das im Schmutz und Schlachtblut liegt, zwischendurch wieder Stände mit Gewürzen oder frittiertem Allerlei.
Die Nase muss gut trainiert sein, um dem Brechreiz Einhalt zu gewähren. Doch es lohnt sich, nichts ist interessanter und faszinierender, wie dieses Markttreiben zu erleben. Wir sind im nächsten Geschäft, um Mike einen Longyi zu kaufen, er ist das landestypische Kleidungsstück für Myanmesen. Es fordert viel Geduld, bis der Longyi richtig angezogen ist, immerhin muss man 4 Meter Stoff geschickt wickeln, um ihn nicht zu verlieren. Die Verkäuferin legt nach mehrmaliger Erklärung selber Hand an bei Mike, und demonstriert bis ins Detail die Wickelkunst des Longyis, während ich schmunzelnd das Geschehen beobachte. 3500 Kyat bezahlen wir für den orange-blauen Rock und treffen uns wieder mit Salim. Wir möchten zur Wunscherfüllungspagode, die 3 km südlich auf einem Hügel steht. Der Legende nach heißt es, dass diese Pagode einem nach der Widergeburt
Eine große Glocke an der Pagode versinnbildlicht diese Legende, an ihr muss man 3-mal schlagen, damit auch alle Wünsche wirklich in Erfüllung gehen. Noch zwei weitere kleine Stupas sind unser Ziel, wobei keine der beiden wirklich sehenswert ist, wie sich später herausstellte. Allerdings hat man von beiden einen großartigen Ausblick über Taunggyi und dessen Umgebung. Bemerkenswert sind auch die vielen Schmetterlingsarten, die dort oben in einer Vielzahl zu entdecken sind. Nie zuvor habe ich so schöne Exemplare gesehen. Salim fährt uns zur Lunchzeit wieder ins Zentrum von Taunggyi, wo wir uns bei einem Inder wieder finden. In kürzester Zeit ist der Tisch voll mit verschiedensten Köstlichkeiten gedeckt. Man erklärt uns die vielen Gewürze, und den Inhalt der kleinen Schälchen, von denen 10 am Tisch stehen. Skeptisch waren wir beide, als uns der erste Bissen auf der Zunge zergehen sollte. Man darf sich einfach nicht ablenken lassen von der schmutzigen Umgebung und dem zum Teil ekelhaftem Aussehen des Essens, denn es war ein wirklicher Gaumenschmaus und eine erste Erlebnisreise durch die myanmarische Küche. Jetzt können Mike und ich herzhaft darüber lachen, wenn wir an den grünen Hühnerschlegel denken, der zu viel Sonnenlicht abbekommen hatte, aber trotzdem zum Essen serviert wurde. Landestypisches Restaurant: Vordergrund Küche, Hintergrund Gastraum Für den Rückweg nach Nyaung Shwe befahren wir die Militärstraße, bewundern die Ladekunst der Einheimischen, wenn sie uns mit ihren total überfüllten Pick Ups entgegenkommen, während aus Salims Autoradio „Last Christmas“ ertönt und das bei einer Temperatur von 36° Celsius. Wir glauben die Leute sind einfach nur verrückt hier!
Übrigens passen auf einen Pick Up 24 Menschen incl. Gepäck, wenn er wirklich voll beladen ist! Es bereitet uns eine unglaubliche Freude, die Menschen und das Geschehen um uns herum zu beobachten. Auch wenn vieles so einfach und armselig erscheint,
Ich denke es liegt daran, dass sie mehr als nur das schätzen, was sie haben, und sei es der Glaube an Buddha.
11. Oktober Es ist noch fast zu früh zum Schreiben – 7 Uhr, um genau zu sein -. Ich bin ein bisschen traurig, dass ich die Inle See Tour alleine mache. Mike hat seine Verrdauung noch nicht ganz im Griff, und bleibt deshalb im Resort.
Auf halber Strecke dorthin kann man schon die kleinen Stupas erkennen, an denen man sich bestens orientieren kann. Hat man sich fest dazu entschlossen den Floating Market mit dem Boot zu besuchen, muss man sich darüber im Klaren sein, dass eine Flucht unmöglich ist. Ich sitze also alleine in meinem Boot, bin von lauter Händlern umzingelt, die mein Boot mit Teufelsgewalt festhalten und ihre Waren an mich bringen wollen. Holzfiguren von links, Eisenwaren von rechts, Obst- und Gemüse direkt vor mir, Schmuck und Accessoires hinter mir und alle schreien „ hello lady, please, give me money!“
Eine halbe Stunde vergeht, die Lage aussichtslos für mich und so zücke ich das eine oder andere Mal den Geldbeutel und kaufe Silberschmuck, einen selbst geschmiedeten Gong und zu guter letzt ein Baumwollhemd im traditionellen Stil. Der Ausflug geht weiter zur Silberschmiede. Die Silberschmiede ist in der Nähe des Dorfes Ywama, dass wir mit dem Boot durchfahren,
bis wir an ein kleines Holzhäuschen kommen, stehend auf Stelzen und beschriftet
Die Papier- und Schirmfabrik steuern wir als nächstes an. Mir wird die Herstellung von Schirmpapier erklärt und demonstriert. Das tagelang eingeweichte Holz wird
Der Holzbrei verfängt sich in der Siebeinlage des Wasserbades, dieser wird von Hand gleichmäßig in den Gewebemaschen des Siebes verteilt, und anschließend zum Trocknen in die Sonne gestellt. Möchte man dem Papier noch Muster oder Blüten zufügen, so werden diese vor dem Trocknungsvorgang beliebig aufgelegt. Nach dem Trocknen ist das Papier fertig und wird zum Buch gebunden, oder zur Schirmherstellung weiterverarbeitet. Ich bekomme weitere Handwerksbetriebe wie die Eisenschmiede, die Zigarrenfabrik oder die Weberei des Inle Sees zu sehen. In der kleinen Zigarrenfabrik arbeiten Kinderhände, die pro Nase 1000 Cherotzigarren am Tag drehen müssen.
Die Zigarren bestehen aus Cherotbaumblättern, der Filter aus Zeitungspapier und Maisblättern. Ein bisschen Kleister hält die so beliebte Cherot zusammen und eine bunte Etikettbandarole kennzeichnet den Herstellungsort. Ein Geschenk des Fabrikbesuches, meine erste Cherotzigarre, wird diesen Besuch unvergesslich Im schwimmenden Dorf Paw Khon gibt es eine Weberei, die Baumwoll- Seiden- und Lotusstoffe herstellt. Unvorstellbar, dass inmitten des Inle Sees so wunderschöne Stoffe produziert werden. Ein Myanmese erklärt mir mit gebrochenen englisch die Firmengeschichte und jeden einzelnen Arbeitsschritt der Weber. Ein alter Mann bearbeitet mit voller Mühe die eingeweichten Lotuszweige, zieht nach jedem Schnitt in den Zweig erneut die Fäden der Äste und beginnt wieder von vorne.
Ein anderer spinnt Baumwolle zu Fäden und ein weiterer Arbeiter kocht und färbt diese für die Weiterverarbeitung.
An den vielen Webstühlen, die hier überall stehen, sitzen junge Frauen und alte Männer, die in einer Schnelligkeit Stoffe weben, die seinesgleichen sucht.
Es braucht einen ganzen Tag, um einen Meter Baumwoll- oder Seidenstoff herzustellen, für Lotusstoffe sogar zwei Tage. Wir fahren weiter zur Eisenschmiede, die bei Naung Taw liegt. Auch hier ist die Arbeitsweise wie vor 50 Jahren. Werkzeuge gleichen der Steinzeit, doch das Ergebnis lässt sich in jedem Fall sehen. Pfeile, Schilder und Gefäße werden in dieser Schmiede von Hand gefertigt. Ein gebrechlicher Mann auf seinem Hochsitz betreibt durch abwechselnde Armbewegungen den Blasebalg über dem Feuer und sorgt so
Viel Zeit bleibt mir hier nicht, da ich unbedingt zur großen Pagode bei Tha Lay möchte. Die Pagode ist die größte auf dem Inle See und dementsprechend gut besucht von Einheimischen.
Doch nicht nur diese ist ein Anziehungspunkt für alle, die Buddha nah sein wollen, sondern auch das „Jumping Cat Kloster“ (Nga Hpe Chaung) bei Kay La.
Ich durfte sechseinhalb Stunden am Leben der Inleseebewohner Teil haben, bis wir zum Resort zurück fahren. Die Tour war sehr erlebnisreich und viele Bilder dokumentieren so manches, das sich so nicht mit Worten erklären lässt.
12. Oktober Ein letztes Mal fahren wir mit dem Boot nach Naung Shwe. Wir nehmen Abschied
Hier nur ein paar Eindrücke die wir während
Die Strecke ist landschaftlich traumhaft, die Flora so abwechslungsreich.
Wie ein Irrgarten erscheinen uns die Höhlen mit ihren 8000 Buddhafiguren, die bis an die Decke hoch im letzten Licht golden schimmern. Viele von ihnen sind gold lackierte Holzplastiken, nur wenige bestehen aus Stein. Auf der Rückfahrt nach Kalaw, wo wir übernachten werden, kommen wir noch mal durch das kleine Seelendörfchen Aungban. Hier haben sich Völker der Pa-O und der Dassu Stämme angesiedelt. Der Tag war wieder wunderschön. Wir checken im Dream Village Hotel in Kalaw ein und planen unsere morgige Trekkingtour mit Charles, der unser Guide sein wird.
13. Oktober
Das Wetter ist perfekt für heute. Seit 8 Uhr sind wir unterwegs zum Dorf „Ywa Thit“. Der Weg dorthin erfordert 2 einhalb Stunden harten Fußmarsch durch dicht bewachsenen Dschungel. Nur auf einem schmalen Trampelpfad lässt sich dieser Weg ins Dorf laufen.
Viele Bauern kommen uns entgegen, die unterwegs zum Markt nach Kalaw sind, tüchtig bepackt mit ihren Tee-und Gemüsekörben, die sie auf dem Kopf jonglieren. „Ywat Thit“ hat nur wenige Einwohner, das Dörfchen inmitten des Dschungels.
Eine Freundin von Charles lädt uns zum Tee ein, den wir ihr natürlich nicht abschlagen. Die Familie hat 6, 7 oder acht Kinder. Schwer für uns genau zu sagen
Die älteste Tochter, so erzählt uns Charles, benötigt immer noch Medikamente nach ihrer schweren Operation. Da die Medizin sehr teuer ist, zögern wir nicht lange, der Familie 3000 Kyat für frische Verbände zu geben. Hoffentlich ein kleiner Lichtblick für sie. Das nächste Dorf „Tar Yaw“ erreichen wir in 40 Minuten. Hier stehen Langhäuser, die von mindestens sechs Familien bewohnt werden. Jeder Familie
Wenn man solche Lebensbedingungen zu Gesicht bekommt, wird man zu schnell an seinen Wohlstand erinnert und verdrängt plötzlich das Gesehene. Mir fehlen die Worte zu diesem Ort. Wir verweilen hier eine ganze Stunde, sind wieder zum Tee eingeladen und sitzen irgendwo auf dem alten Dielenboden in der Mitte des Langhauses. Zahlreiche Kinder verschiedenen Alters umkreisen uns und versuchen ihre selbst genähten Taschen und Mützen an uns zu verkaufen……..Tasche, die fünfte!
Um zum Viewpoint zu gelangen, laufen wir jetzt über die andere Seite der Berge. 40 Minuten lang tragen uns die Beine, bis wir unser Ziel erreichen. Die Aussicht ist toll und trotz der noch kritischen Zeit, nämlich Ende der Regenzeit, ist der Himmel blau wie gemalt. Glück für uns. Weil der Fußmarsch wirklich viele Schweißperlen gekostet hat, essen wir in einer dortigen Hütte. Angeblich ein Restaurant, doch offene Holzhütte trifft es wohl eher. Unser Guide Charles kocht mit dem Wirt zusammen Dhal und Chapati für uns. Super super lecker, das lange Warten hat sich in jedem Fall gelohnt. Nicht nur die dunklen Wolken am Himmel, sondern auch die Uhrzeit zwingen uns zum Aufbruch. Wir wandern zurück nach Kalaw, und die Bauern, die heute morgen noch ihre Sachen verkauft haben, zurück in die Bergdörfer.
Ein Dankeschön an Charles, der uns diesen erfahrungs- und abenteuerreichen Tag ermöglicht hat.
14. Oktober Wir verabschieden uns von Kalaw, die Reise geht weiter nach Bagan. Zwischen Kalaw und Bagan liegt das Dorf Thazi, das bekannt ist für seinen Chilliverkauf, und das Städtchen Meiktila. Meiktila ist recht groß, die Stadtbilder wieder sehr ähnlich. Salim führt uns zu Mittag zu einem Inder. Mike und ich probieren mutig alles, was aufgetischt wird. Getrocknete Prawns, Minze eingelegt, Salat, Fischsoßen, Dhal und Kohlsuppe. Die Geschmäcker der einzelnen Speisen sind von gut bis schlecht. Doch das absolute Highlight krabbelte in voller Größe aus meinem Schälchen…….ein weißes, wurmartiges, noch lebendiges ETWAS! Augen zu und guten Appetit, wenn man Hunger hat. (Ich hatte zwar Hunger, doch das ETWAS habe ich heldenhaft aus dem Schälchen gefischt und ihm das Leben geschenkt). Weitere 96 Kilometer liegen vor uns, deshalb brechen wir wieder auf. Das Wetter braut sich zu einem bösen Wolkenbruch zusammen. Die schwarzen Wolken ziehen den Himmel so schnell zusammen, dass die Welt unterzugehen scheint, als wir beim Mount Popa ankommen. Auf besseres Wetter in den nächsten Stunden zu hoffen ist aussichtslos, die Wolken und der Monsunregen haben gesiegt! Wir werden ein 2-tes Mal hier her kommen müssen. Salim beweist mal wieder seine Fahrkünste. Große Straßenpfützen werden immer schneller zu kleinen reißenden Bächen, Straßenabschnitte sind durch Erdrutsche unpassierbar, doch Salim glaubt fest an seine Blechkiste und kämpft
Ich hoffte auf einen erholsamen Schlaf, doch Gebetsgesang und Festivalmusik klingen durch die Lautsprecher und halten mich davon ab. Liege im Bett, in meinen Ohren ein Gebet nach dem anderen, irgendwo in einem Vorort von Bagan…….
15. Oktober Heute ist Stupentag. Die trockene Ebene von Bagan ist mit über 5000 Monumenten eine einmalige Kulturlandschaft. Das Erdbeben von 1975 hat deutliche Schäden hinterlassen. Die inneren Wandmalereien von Buddhas Lebensweisheiten sind nur
Buddhastatuen sind von Spendengeldern so gut wie möglich restauriert worden und die Unesco arbeitet weiter daran.
In einigen Stupen und Tempeln wurden Statuen entwendet oder entstellt, die Buddhaköpfe mutwillig abgerissen und entfernt. Na ja, solange es noch so hirnrissige “reiche Touristen” gibt die diese Dinge für viel Geld kaufen wollen, braucht man sich nicht wundern.
16.Oktober 2-ter Pagodentag für uns. Salim hat heute viel vor mit uns, denn er möchte uns sein vertrautes Bagan von der schönsten Seite zeigen. Wir entdecken Wandmalereien im Amand Ok kyaung Tempel, die noch sehr gut erhalten sind. Ein Tempelaufseher durchleuchtet die dunkelsten Stellen in diesem Tempel und erzählt uns die Geschichte zu den Fresken. Es werden arabische Händler, Markt- Bade- und Kochszenen oder Musiker dargestellt mit ihren traditionellen burmesischen Instrumenten. Die Besonderheit an diesen Fresken sind die verwendeten Farben, denn erst ab dem 11 Jahrhundert hat man außer Dunkelrot, Braun und Schwarz auch weitere Farben wie Hellrot und Grün mit in die Malerei gebracht. Auch absolut sehenswert ist der Mahabodhi Paya Tempel, der sich pyramidenförmig in die Höhe erstreckt. Der Tempel ist mit Nischen übersät, in denen sich kleine Buddhastatuen befinden. Ob Alt- oder Neubagan, die Stupas nehmen kein Ende, doch lohnt es sich bei einigen die engen Gänge nach oben zu klettern, denn die Aussicht ist fantastisch.
Leider ist der Himmel so bewölkt, dass es sich nicht lohnt auf einen spektakulären Sonnenuntergang zu hoffen, vielleicht haben wir morgen mehr Glück. Nachdem wir die letzten Tage sehr erlebnisreich und nicht wirklich gut gegessen haben, gönnen 17.Oktober Pagodentag, der dritte. Hoffentlich die letzten Pagoden für uns, denn vorerst haben wir genug davon gesehen. Wir besichtigen noch die Tempellandschaft an der Kanalseite des Wetkyi- in Chaung und das Wetter lässt es sogar zu, schöne Aussichten zu bekommen. Besonders sehenswert ist der Gubyauknge Tempel, der bemerkenswerte Stuckverzierungen an den Außenwänden hat.
Auch der sitzende Backsteinbuddha im Abeyadana Pahto Tempel ist interessant, schade nur, dass die meisten Buddhastatuen aus den bemalten Wandnischen verschwunden sind. Zuletzt fahren wir zum Kloster Lawkananda Kyaung, das ein sehr bedeutendes ist, da es angeblich eine Zahnreliquie Buddhas besitzt. Viele Pilger kommen deshalb an diesen Ort, aber auch die Aussicht auf die nähere Umgebung ist einen Besuch wert. Die Mittagshitze ist so langsam unangenehm. Wir relaxen im
Nicht nur der Sonnenuntergang hinterlässt tolle Eindrücke, sondern auch das stattfindende Festival wird ausgiebig hier gefeiert. Unendlich viele Kerzen und Lampignons leuchten an den Straßenrändern, sogar manche Stupas scheinen im Kerzenlicht. Kinder ziehen ihre selbst gebastelten Laternenboote, -Autos und –Schiffe hinter sich her und immer wieder schießen Leuchtraketen in den Himmel oder einem zwischen die Füße. Man erzählt uns, daß dieses Festival mit unserem Weihnachten gleich zu stellen ist. Wir lassen bei diesem Spektakel den Abend gemütlich ausklingen, denn morgen reisen wir weiter.
18. Oktober Bagan war auf jeden Fall schön, doch haben uns die vielen Besichtigungen von
800 Stufen, die wir zwischen Affen und einigen Touristen nach oben steigen. Auf dem Mount Popa, auch Blumenberg genannt, kann man eine sehr beliebte Klosteranlage besichtigen. Beliebt deshalb, weil dieser Ort als Domizil der Nats gilt und zum anderen weil über den Blumenberg rätselhafte und schicksalhafte Geschichten erzählt werden. Endlich oben angelangt, wird man mit einer Aussicht über den Popaberg belohnt. Die herumkletternden Affen sind nebenbei ein lustiges Fotomotiv, denn wer nicht auf seine Sachen acht gibt, findet sie in den Fängen der rotärschigen Diebe wieder. Salim hat sein Taxi in unserer Abwesenheit startklar gemacht für die Fahrt nach Mandalay. Uns wird schnell bewusst, dass es nicht der direkte Weg sein wird, der uns dorthin bringt, denn die Straßen sind durch die starken Regengüsse immer noch überschwemmt und schlammig, ganze Straßenabschnitte sind gesperrt, also zurück nach Meiktila. Wir halten unterwegs bei einer Schnapsbrennerei, in der wir herzlich empfangen werden. Zur Schnapsherstellung werden zu aller erst die Palmyrapalmen von Hand gemolken. Dabei klettern burmesische “Artisten” in windeseile die Palmen nach oben, ritzen sie an, und fangen den Saft in einer Schale auf.
Der gewonnene Saft wird nun über mehrere Stunden über dem offenen Feuer gekocht, der zurückgebliebene Zucker zu Kugeln geformt, die als Süßspeise verzehrt werden.
Klar nehmen wir ein Bananenblattkörbchen voll davon mit, denn schließlich muß alles probiert werden! Ein gutes Stück weiter auf der Strecke durften wir noch bei der Herstellung von Erdnussöl mithelfen. Ich glaube dazu brauche ich nichts schreiben, die Bilder dürften reichen um sich vorzustellen wie die Menschen hier in Myanmar leben und arbeiten.
Als wir endlich in Mandalay ankommen, ist es schon vier Uhr, die lange Fahrt auf
19. Oktober In der Umgebung von Mandalay liegen alte Königsstädte und bedeutende Zentren des buddhistischen Glaubens, Mingun ist eine von ihnen. Mit dem Boot erreicht man Mingun am bequemsten, doch nur wer ein grauenhaftes Bild von Armut, Unrat, Schmutz und dem Leben am Ufer des Ayeyarwady erträgt, sollte sich für das Boot entscheiden. Mike und ich hatten eine gute Stunde Zeit das Leben am Fluß genauer zu beobachten und denke ich daran, bekomme ich immer wieder Gänsehaut, so schreckliche Bilder haben sich mir in den Kopf gesetzt.
Schweine, kleine Kinder, Pferde, Hunde, Hühner, Männer, Frauen, Essensreste, Müll und Unrat sind hier zusammengewürfelt. Der schmutzige Ayeyarwady gibt den Menschen hier das tägliche Wasser und dient zum Waschen, Kochen von Speisen, Tränken von Tieren, Putzen von Motorbikes bzw. Booten und auch als Beförderungsmittel von Schwimmholz.
Die Verhältnisse hier sind unvorstellbar. Die Fahrt über den Ayeyarwady Fluß dauert beinahe 40 Minuten.
Die kühle Brise vom Fahrtwind ist die richtige Erfrischung an einem so heißen
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die drei wichtigsten Pagoden. Zum einen die Mingun Pagode, von der nur noch ein Überrest besteht, die aber einst
Zum anderen die Settawya Pagode, die den Fußabdruck Buddhas beherbergen soll. Zuletzt die Hsinbyume Pagode mit ihren 7 wellenförmigen Terrassen, die die 7 Gebirgszüge zum Berg Meru symbolisieren.
Diese ist für mich die schönste unter ihnen! Wieder zurück in Mandalay geht es zum Shwe In Bin Kyaung Kloster, das durch seine wunderschönen Teakschnitzereien nur so protzt.
Dieses große anmutig wirkende Kloster wurde 1895 von zwei chinesischen Jadekaufleuten gestiftet, und ein Besuch dorthin lohnt sich, auch wenn es bei
Der heutige Tag war sehr eindrucksvoll, und hinterlässt wieder viele viele Erlebnisse, die wir wohl kaum vergessen werden.
20. Oktober Nach einem guten Frühstück starten wir schon sehr früh mit Salim zur Mahamuni Pagode, die eine der größten in Mandalay ist. Der sitzende Mahamuni-Buddha auch genannt „Großer Weiser“ ist wohl die am meisten verehrte Statue in Myanmar und somit Hauptpilgerziel neben der Shwedagon Pagode und dem Goldenen Felsen. Die 4 Meter hoch sitzende Bronzestatue ist im Laufe der Zeit von zahlreichen gläubigen Buddhisten mit einer insgesamt 15 cm dicken Schicht Blattgold überzogen worden. Leider ist der direkte Zugang den Frauen strengstens untersagt und somit sind sie nur Zuschauer dessen, während die Männer ihr Blattgold am Mahamuni-Buddha anbringen. Obwohl ich den Abstand von 5 Metern einhalten muss und unter den betenden Frauen stecke, ist es trotz allem ein unheimlich schönes Gefühl, diese Zeremonie der Männer beobachten zu dürfen. Es ist nicht zu übersehen, dass die Statue von Blattgold zu Blattgold immer mehr außer Form geraten ist und die Oberfläche nunmehr einer Noppenmatte gleicht. Witztigerweise ist nur noch der Kopf im normalen Zustand, da dieser durch die Größe der Figur außer Reichweite ist für alle. Es ist kurz vor 10 Uhr und das bedeutet, dass wir schnellstens mit Salim zum Mahagandhayon Kloster fahren, denn um diese Uhrzeit wird dieses Kloster zum Schauplatz von unzähligen Touristen. Grund dafür sind die 1400 dort lebenden Mönche, die Reihe um Reihe mit ihren Bettelschalen zum Speisesaal laufen.
Vorbei geht es dabei an freiwilligen Helfern, die Suppe, Reis, Gemüse und ähnliches aus den riesigen Töpfen schöpfen. Das Kloster ist für Besucher zugänglich und so lassen wir es uns nicht nehmen, alles ganz genau unter die Lupe zu nehmen.
Ich erfahre einiges über ihr Leben und ihre Zeit im Kloster als Mönch. Sie gehen frühst möglich ins Kloster als Novize, in der Regel mit 11 Jahren, und kleiden sich während ihrer 2-jährigen Novizenzeit in Weiß. Später dann wechselt sich die Farbe, je nach Kloster. Der Tag beginnt morgens um halb fünf und wird mit Meditation, Sprachenlehre wie Englisch und Paly und den Lehren Buddhas verbracht. Die Essenszeremonie findet nur um 5 Uhr und um 10 Uhr morgens statt, danach ist es den Buddhisten untersagt zu essen. Da das Kloster am Ortseingang von Amarapura liegt, ist für uns das nächste Ziel nicht weit – die U-Bein Brücke.
Die über 1,2 km lange Brücke führt über den Taungthaman See. Sie wurde zwischen 1849 und 1851 errichtet und ist mit ihren 1086 Teakbrettern und Stämmen die längste Teakholzbrücke der Welt. Die Ruhe, die der See ausstrahlt, ist unbeschreiblich beruhigend und schön.
Als wir die Brücke überqueren können wir einige Fischer und Entenzüchter beobachten bis wir schließlich am anderen Ende ankommen und ins kleine Dörfchen Thaungthaman gelangen.
Zwar ist hier die Kyauktawgyi Pagode, doch wir besichtigen sie nicht, zu groß ist die Hitze heute für den Fußweg dorthin. Wir tuckern mit Salim weiter nach Sagaing und fahren über die neue Inwabrücke, die 1934 von den Briten erbaut wurde.
Der gewaltige Bau wird auch „Werk des großen Verdienstes“ genannt und wurde nach dem großen Vorbild des Mahaceti (Große Stupa) in Sri Lanka gebaut. Zuletzt möchten wir die Umin Thonze Pagode besuchen, in der 45 beleuchtete Buddhafiguren nebeneinander im Halbkreis stehen. Von hier oben hat man einen herrlichen Ausblick, der bei diesem schönen Wetter für tolle Landschaftsaufnahmen sorgt.
Nachdem wir den ganzen Tag gesehen haben, wie fleißig die Buddhisten ihre Statuen vergolden, wollen wir unbedingt wissen, wie dieses Blattgold hergestellt wird und woher es kommt. Salim fährt uns also zu einer Blattgoldwerkstatt, die man schon von weitem nicht sehen aber hören kann. Die im Takt folgenden Hammerschläge lassen darauf schließen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Drei Burmesen schlagen abwechselnd den Hammer auf ein Lederpäckchen, in dem das Gold geschichtet ist.
Ganze sieben Stunden wird es gehämmert und zwischendurch neu geschichtet und angeordnet. Unvorstellbar, dass dieses Blattgold ohne jeglichem Einsatz von Maschinen produziert wird.
Total beeindruckt laufe ich ein paar Schritte weiter und habe plötzlich 5 Meter aufgehängte Schlangenhaut neben mir. Puh, Gott sei Dank tot dieses Ungetüm. Wir sind in einem Viertel gelandet, wo sich die Alabasterherstellung befindet.
Der Tag endet hier für Salim, den wir für heute als unseren Taxiguide entlassen. Mike und ich sind so ausgehungert, so dass wir heute nicht stundenlang durch Mandalay latschen werden wegen Essen, sondern einfach das Hotelrestaurant besuchen werden. Unwissend, wie spannend und lustig dieser Restaurant besuch sein wird, setzen wir uns als die einzigsten Gäste zu Tisch, nachdem der Kellner erst einmal das Licht anknipste. Die Speisekarte war nicht groß, doch um so größer wurden meine Augen, als ich „CHEESE-BURGER“ auf der Karte lesen konnte. Glücklich und entschlossen bestellen wir beide diesen Burger mit einer ordentlichen Portion Pommes frites für zwei. Ab diesem Moment verging eine halbe Ewigkeit, bis irgendwann der Kellner an den Tisch trudelte, um uns zu sagen, dass es kein Fleisch zu unserem Burger geben würde. Egal, war nicht schlimm für uns, schließlich ist ja noch eine ganz Menge anderes Zeug auf diesem Teil drauf, dachten wir jedenfalls Die einzigste Enttäuschung, die uns dieser Abend noch gibt, ist die furztrockene Pomelo, der ständige Stromausfall und die röhrende Musik vom Nachtmarkt, die durch Wände und Fenster schallt. In diesem Sinne „Gute Nacht“ Mandalay!
21. Oktober Glücklicherweise verlassen wir heute Mandalay, denn wirklich wohl gefühlt haben
22.Oktober 4.00 Uhr morgens – oh Gott, es ist zu früh, um wahr zu sein! Ich sitze bei meinem Driver hinten auf dem Motorbike, von Mike dicht gefolgt. Wir sind unterwegs zum Elephantcamp und hoffen 14 Dickhäuter zu sehen, die vor ihrem großen Dschungelmarsch noch ein Bad nehmen werden. Es ist stockfinster, die Schlaglöcher und die schlafenden Hunde auf der Straße sind kaum zu erkennen. Ich bewundere Mike, dass er unter diesen Bedingungen selbst das Motorbike steuert, während ich froh bin, einen Driver zu haben. „Fucking bridge“ denke ich mir, als ich plötzlich das Frontlicht von Mike wild umher tanzen sehe, nachdem wir bereits diese alte gefährliche Holzbrücke überquert hatten. Die Dunkelheit ließ es nicht zu,
23. Oktober Das Sunset Garden Resort ist wirklich schön. Klein, sehr gepflegt und von liebevollen Menschen geführt. Mittags geht es für uns zum Golden Rock aber dieses Mal mit dem Truck. Ich wusste bis heute nicht, dass auf eine kleine LKW-Ladefläche tatsächlich 43 Personen Platz haben, bis ich Augenzeuge und Opfer wurde. Alle 43 Personen haben es sich gemütlich gemacht, nämlich auf Händen, Beinen und Füßen von anderen. Mike und ich sitzen mittendrin in diesem Chaos und wir beide wissen nicht mehr, ob uns zum Lachen oder eher zum Schreien zumute ist. Neben mir sitzt ein Betelnuss kauender Burmese, der sich die rote Pampe immer wieder tatkräftig
24. Oktober Unsere Myanmarreise geht langsam dem Ende zu und wir steuern unsere letzten Ziele an. Eines davon ist die Provinz Bago mit ihren herrlichen Monumenten. Die Shwedagon Pagode mit ihren knapp 114m hohen Stupa ist absolut sehenswert, schon die riesigen Chinthe Figuren am Westaufgang imponieren durch ihre Größe. Die Besonderheit dieser Chintes ist der in ihren Mäulern dargestellte „Shin Upakote Mönch“, der die Menschen angeblich vor Sturm und Überschwemmungen schützen nicht zu vergessen eine Schale Reis für jeden von uns. Die experimentierfreudige Esserei macht nicht immer Spaß, weil die Hygiene und die Lebensmittelzustände lassen doch sehr oft zu wünschen übrig. Ganz besonders hier im Lokal, denn ein Edelstahlbecher macht seine ganz eigene Geschichte. Während Salim mal wieder sein Auto reparieren lässt, haben wir genug Zeit, für die Entstehung dieser Edelstahlbechergeschichte zu sorgen, und das nur, weil wir aufmerksam beobachten. Die Geschichte beginnt irgendwann am Tage und wir
25.Oktober Salim fährt uns zur sehenswerten Kyaukton Pagode, die 20 Kilometer südlich von Thaulyin steht. Die Pagode liegt an einem Seitenarm des Yangonflusses und ist nur mit dem Boot erreichbar. Viele Pilger nennen sie auch Yele Paya, was so viel bedeutet wie „ in der Mitte des Flusse liegend“. Zurück in Yangon angekommen besuchen wir die Kyaukhtatgyi-Pagode, in der ein 70 Meter lang liegender Buddha aus dem Jahr 1966 zu sehen ist. Die Besonderheit an diesem Buddha sind seien Fußsohlen, die jeweils 108 Merkmale eines Buddhas darstellen, also die drei Welten, in die dem Buddhismus zufolge das Universum aufgeteilt ist: Die feinstoffliche Welt, die Welt des Bewusstseins und die sinnliche Welt. Mit diesen 108 Merkmalen bringt man zum Ausdruck, dass Buddha größer ist als alle drei Welten zusammen. Unglaublich mächtig und schon beinahe erdrückend wirkt dieses Ungetüm. Wenige Meter von diesem Riesen entfernt, wird bereits der nächste errichtet, der in selbiger Form Ein letztes Mal gehen wir mit Salim Kaffeetrinken........für uns gibt es beim Inder
26.Oktober Super glücklich sitzen wir ein letztes Mal auf der federigen Rücksitzbank von Wir kommen in Bangkok an und überlegen uns von dort aus, auf welcher Insel wir uns die Entspannung gönnen wollen. Wir entschließen uns für Koh Samui, da wir die letzten Male auf der Westseite gewesen waren und die Ostseite auch von uns erforscht sein will. Auf nach Koh Samui mit dem nächsten Flug, der nicht einmal eine Stunde dauert. Der kleine Flughafen hier ist richtig nett, auch der kleine bunte Bus, der uns in der Dämmerung zum Flughafengebäude fährt. Wir hatten nicht wirklich Zeit, uns mit der Insel und ihren Resorts zu beschäftigen, also vertrauen wir auf die Kenntnis eines Taxifahrers, der uns zum Samui Garden Resort bringt. Die Nächte hier kosten uns täglich 1200 Baht, 120000 Moskitostiche inklusive.............wir haben Hi, hi, Mike, der sonst nur selten Bekanntschaft macht mit diesen lästigen Tierchen, wird diese Nacht immer wieder attackiert und ausgesaugt. Nicht das ich schadenfroh wäre, aber zum ersten Mal fühle ich mich gerecht behandelt von diesen Zeitgenossen, da sie uns beide stechen
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